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Olé Cabriolet! Der ultimative Sommerhit

Was gibt es Schöneres an heißen Sommertagen als Verdeck auf, Musik an und den Fahrtwind, um die Ohren wehen zu lassen?

Kurz: Cabrio fahren und genießen.

Übrigens: “Cabriolet” leitet sich vom französischen Verb “cabrioler” ab und bedeutet so viel wie “Luftsprünge machen” und “Kapriolen schlagen”. Bereits beim Kutschenbau im 17. Jahrhundert nannte man leichte Pferdewagen mit Verdeck so. Diese waren allerdings wenig komfortabel. Durchgesetzt hat sich eins: Cabriolets waren meist Ausflugswagen für schöne Tage.

Passt perfekt!

Cabrio fahren, macht einfach gute Laune.

Sicher waren auch die ersten Autofahrer:innen berauscht vom offenen Fahrerlebnis.

Am Anfang gab es nämlich nur offene Autos.

Save. War so.

Noch bis in die 1930er Jahre waren Autos ohne festes Verdeck Standard.

 

Dach zu teuer – echt jetzt?

Der Grund: Das zusätzliche Material für Dächer war zu teuer. Kaum zu glauben, aber wahr.

Heute sind Cabrios meist teurer als Coupés mit Dach.

Trotz gesteigertem Fahrspaß und coolem Design sind die Verkaufszahlen für Cabrios heute weltweit rückläufig. Krass, oder?

Cabrios werden dementsprechend nicht mehr so häufig gebaut. Vielfach nur noch als Premium-Modelle.

Das war nicht immer so.

In den 60igern gab es einen richtigen Cabrio-Boom. Vor allem die sogenannten Roadster, Speedster oder Spyder waren total angesagt.

Das sind offene, zweisitzige Autos mit tiefer Sitzposition, bei denen das sportliche Aussehen oder der sportliche Charakter im Vordergrund steht. Ursprünglich war Roadster ein amerikanischer Begriff für ein zweisitziges Auto ohne Wetterschutz. Diese Modelle haben kein Verdeck und können nur offen gefahren werden. Wenn es dann doch mal regnet, ist Schluss mit lustig. Die Polster können aber mit einer Plane abgedeckt werden.

Die Bezeichnungen haben sich international schnell verbreitet und umfassen inzwischen auch zweisitzige Cabriolets.

Wusstest du, dass man im englischsprachigen Raum nicht von Cabrio spricht. Hier fährt man einen „Convertible“ oder „Drop Head Coupé“ (DHC). Vor allem in den südlichen Staaten der USA findet man die großen Limousinen mit variablem Verdeck.

 

Paradies für Retro-Fans

Klar, dass Cabrios auch in Filmen glänzten. Besonders beliebt waren Szenen mit rasanten Fahrten an romantischen Küstenstraßen plus Liebespaar.

Zu den Klassikern gehört in jedem Fall der „1953 Sunbeam Alpine Roadster“, mit dem Grace Kelly und Cary Grant in „Über den Dächern von Nizza“ an der Côte d’Azur entlang cruisen.

Kultstatus hat auch der „Porsche 550 Spyder“, genannt „Little Bastard“ von James Dean. Leider brachte der Sportwagen seinem Fahrer am Ende nicht so viel Glück. Dennoch: Nicht nur Dean, auch der 550 wurde zum Mythos.

Nicht weniger kultig ist der Alfa Romeo Spider 1600 Duetto im Filmklassiker „Die Reifeprüfung“ mit Dustin Hoffman. 1991 cruisen Thelma and Louise in einem 1966 Ford Thunderbird convertible durch die USA. Am Ende lernt der T-Bird sogar das Fliegen. Autsch!

In dieser Liste darf natürlich James Bond nicht fehlen. Er lieferte sich gleich in drei Filmen heiße Verfolgungsfahrten in exklusiven Cabrio-Modellen. In “Man lebt nur zweimal“ mit Sean Connery als Doppel-Null Agent kommt der legendäre 1967er Toyota 2000 GT in einer Cabrio-Version als Bondcar zum Einsatz.

In “GoldenEye” (1995) sitzt 007 in einem Roadster aus Deutschland. Nicht serienmäßig und nur im Film ausgestattet mit Bremsfallschirm im Heck, Stinger-Raketen hinter den Scheinwerfern, einem Rundumradar sowie Selbstzerstörungssystem. Noch mal autsch!

Auch in “Die Welt ist nicht genug” (1999) wählt Bond wieder einen sportlichen Zweitürer aus Deutschland. Diesmal mit einer Außenhaut, die Radarstrahlen absorbiert, und Wärmefeldmessung, mit der er nachts ohne Licht fahren kann sowie einem elektronischen Laser-Störsender, der jede Fahrzeugelektronik lahmlegt. Praktisch gegen lästige Verfolger. Nachahmung nicht empfohlen!

Kein Wunder, dass bei so viel Retrocharme Oldtimer-Fans meist große Cabrio-Liebhaber sind. Eine Oldtimer-Rallye ohne Cabrio – geht eigentlich gar nicht.

Seit den 80ern kamen natürlich viele weitere tolle Cabrio-Modelle auf den Markt.

 

Unschlagbare Argumente pro Cabrio

Falls du mal Argumente pro Cabrio brauchst, hier ein paar (nicht ganz ernst gemeinte) Frischluft-Facts.

Toter Winkel adé

Verdeck runter und der tote Winkel verschwindet wie von Zauberhand. Geht nur im Cabrio.

Two in one

Nirgendwo sonst kannst du Sonnenbaden, während du zur Arbeit fährst.

Ein Auto für jede Stimmung

Du fühlst dich super. Dann Verdeck auf und lach der Welt entgegen. An trüberen Tagen einfach mal Deckel drauf lassen.

Endlich Kopf frei

Cabrios passen auf jede Körpergröße. Cabriofahrer:innen kennen keine Grenzen nach oben und auch keine Probleme mit der Golftasche.

Hopp on, hopp off

Türe auf und reinsetzen ist soooo Mainstream. Cabriobesitzer:innen springen eleganter hinter den Lenker. Unbedingt vorher üben 😊

Unbegrenzte mobile Freiheit

Wenn ein Telefonat mal nervt, brauchst du nie wieder Rauschen zu simulieren. Einfach Verdeck auf und tschüss.

 

Die besondere Konstruktion

Zu den Herausforderungen für Modellentwickler beim Cabriobau gehört das sogenannte „Schuhkarton-Problem“.

Nein, das ist jetzt kein Scherz und hat auch nichts mit Schuhgrößen zu tun.

In puncto Karosserie ist ein Cabrio mit einem Schuhkarton vergleichbar. Nimmt man den Deckel ab, verliert der Schuhkarton massiv an Festigkeit. Ähnlich leicht lässt sich ein Auto ohne Dach „verbiegen“. Cabrios sind daher mit einer besonders verstärkten Bodengruppe ausgestattet.

Und auch beim Thema e-Mobility stellen Cabrios die Konstrukteur:innen vor große Herausforderungen. Dabei muss vor allem der erhöhte Energiebedarf durch den Luftwiderstand beim Fahren ohne Verdeck gelöst werden. Erste E-Cabrios gibt es bereits und im Premiumsegment batteln sich die Hersteller ordentlich mit Konzept-Cars und Studien.

Also die Zeichen stehen gut, dass du in Zukunft schadstoffarm, lautlos und ohne Dach mit deinen Girls oder Jungs zum nächsten Badesee fahren kannst.

 

Achtung Sonnenbrand

Noch ein Tipp zum Schluss: Der Fahrtwind im Cabrio füllt sich vielleicht nicht allzu heiß an. Es besteht dennoch Sonnenbrandgefahr.

Daher: Einschmieren auf keinen Fall vergessen!

Wir wünschen dir viel Spaß beim Autofahren – mit oder ohne Cabriolet.

 

Link zum Titelbild: https://unsplash.com/photos/egyOm7Ya620

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